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20. Juli 2012

RANCID @ Arena Wien

Europatourauftakt zum zwanzigsten Bandgeburtstag in Wien. Das ist ja mal eine Ehre! RANCID wussten genau, wie man so etwas feiert und das, obwohl kurzzeitig die Welt unterzugehen drohte.


Aber mal chronologisch korrekt der Reihe nach: am Nachmittag kündigten WHAM BAM BODYSLAM einen Überraschungsauftritt vor der Arena Wien an, der so gegen 18:00 Uhr steigen sollte. Darum hab ich mich natürlich schon etwas zeitiger auf den Weg zur Arena gemacht, denn eine solche Chance kann man sich auch nicht entgehen lassen. Dummerweise trotzte der Himmel den Wetterprognosen vom Vortag und entschied sich, über der Region Erdberg sämtliche Schleusen zu öffnen. In kürzester Zeit war alles und jeder klatschnass und ich befürchtete das Schlimmste. WHAM BAM BODYSLAM fielen somit tatsächlich ins Wasser, wie mir Bassist Toni noch bestätigte, und auch meine Motivation unternahm einen Tauchgang – Fotografieren bei strömenden Regen? Lieber nicht!

Zum Glück endete das Gewitter knapp eine Stunde später und Regen war von da an nicht mehr gesehen. Glücklich riss ich das H&M-Sackerl, welches als provisorischer Notregenschutz hätte dienen sollen, von der Kamera und holte meinen Fotopass von der Arenakassa.

Und dann ging’s auch schon los! RAT CITY RIOT begannen pünktlich um 19:30 mit ihrem Set, bestehend aus einer tollen Mischung aus Oi!, Street- und Ska Punk. Das führte auch prompt zu den ersten Pogo-Versuchen vor der Bühne. Nach ca. einer halben Stunde war’s dann auch schon wieder vorbei – leider! RAT CITY RIOT stehen jetzt definitiv auf meiner „Must see again“-Liste.














Nach der kurzen Umbaupause, die man gemütlich für’s Biernachfüllen verwenden konnte, enterten um 20:20 die ältesten Herren des Line-Ups die Bühne. Die seit 1978 aktiven Gründungsväter des UK-Hardcore Punks, CHARGED G.B.H., brachten die Verstärker zum Krachen und ließen Trommelfelle platzen – im übertragenen Sinn. Die Setlist war ein toller Querschnitt aus 34 Schaffensjahren mit Best-Of-Charakter. Stillhalten fiel dem Publikum immer schwerer und alleine für CHARGED G.B.H. hätte sich die Anreise nach Wien schon gelohnt.















Aber CHARGED G.B.H. sind natürlich nicht der Hauptgrund warum der Open Air-Platz der Arena restlos ausverkauft war. Dafür waren die Headliner des Abends verantwortlich, die gegen 21:30 Uhr die Bühne betraten. RANCID in der Arena Wien, an einem fantastischen Abend, Open Air – ja, so gefällt mir das! Mangels neuen Albums war die Setlist – ähnlich wie bei CHARGED G.B.H. – ein Querschnitt durch das gesamte Schaffenswerk mit wenigen Überraschungen. Los ging’s mit „Radio“ und „Roots Radicals“ (das könnte man als Überraschung werten, da ich „Roots Radicals“ eher später erwartet hätte) und neueren Songs wie „East Bay Night“ oder „Last One To Die“. Meine Highlights waren definitiv die gefühlvolle Solodarbietung von „The Wars End“ durch Lars Frederiksen, sowie die – nennen wir’s mal so – Evergreens „Fall Back Down“, „Red Hot Moon“ und „Maxwell Murder“. Gerade letzteres wirkt umso beeindruckender, wenn man Matt Freemans wahnwitziges Basssolo live mit eigenen Augen sieht. Nach eineinhalb Stunden und einer Zugabe mit „Time Bomb“ und „Ruby Soho“ war dann aber leider auch schon wieder Schicht im Schacht. Von mir aus hätt’s noch mindestens eine Stunde weitergehen können, aber das hätte ich wohl auch gesagt, wenn der Auftritt sechs Stunden gedauert hätte. Frei nach dem Motto: „Einer geht noch, einer geht noch leicht!“.

Nichts desto trotz ein genialer Abend, der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Und wenn sich RANCID wieder mal nach Österreich verirren, bin ich garantiert wieder mit dabei – ganz vorne!






















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